Dr. med. univ. Micha Kucharczyk

Spezielle Knietherapie

Ihr Knie ist ein komplexes Gelenk, das im Alltag über viele Jahre großen Belastungen ausgesetzt ist. So kann es im Laufe des Lebens zu Veränderungen im Gelenk kommen, die schleichend aber zunehmend Schmerzen verursachen. Bevor diese zu einer Einschränkung Ihrer Lebensqualität führen, ist es wichtig, rasch zu reagieren und mit entsprechenden Therapieansätzen diesen entgegenzuwirken.

Wenn bei anhaltenden oder chronischen Schmerzen konservative Behandlungsformen keinen ausreichenden Erfolg bieten, kann eine schonende Operation sinnvoll und notwendig sein. In solch einem Fall erhalten Sie unkompliziert einen raschen Termin für eine Operation.

Im Falle von akuten Verletzungen kann ich eine außergewöhnlich rasche Diagnostik (klinische Untersuchung, Röntgen, CT, MRT) gewährleisten, welche für eine optimale Behandlung Ihrer Verletzung auch notwendig ist!

Welche Knieoperationen führe ich durch?

  • bei Meniskusschäden, Knorpelschäden, freien Gelenkkörpern
  • Meniskusnaht (All-inside Technik, Inside-out-Technik)
  • Bei Verletzungen der Kreuzbänder, etwa nach einem Kreuzband-Riss: Vordere Kreuzbandersatzplastik mit individueller Sehnenentnahme (Semitendinosus/Gracilis Sehne, Quadrizepssehne, Patellasehne, Spendertransplantat) und Revisions­operationen im Kniegelenk
  • Vordere Kreuzbandrefixation (nur in besonderen Fällen in den ersten Wochen möglich)
  • Hintere Kreuzbandersatzplastik
  • Naht / Refixation des Kniescheibenhalteapparates nach Kniescheibenluxation
  • Bandplastik (MPFL-Plastik) nach rezidivierender Kniescheibenluxation
  • Seitenbandrekonstruktion / Seitenbandnaht
  • Knorpelchirurgie (Mikrodrilling, OATS, MACI, AUTO CART)
  • Spongiosaplastik bei Knorpelablösung (Osteochondrosis dissecans)
  • Versorgung von kniegelenksnahen Knochenbrüchen (Osteosynthesen)
  • Großflächige Knorpelchirurgie
Sie haben Fragen zu Operationen? Melden Sie sich einfach bei mir, ich berate Sie gerne!

Häufige Knieverletzungen & Therapien

Das Knie ist eines der am häufigsten verletzten Gelenke des Menschen. In den letzten Jahren kommt es zu immer mehr Verletzungen des vorderen Kreuzbandes besonders bei Sportarten wie Schifahren, Fußball, etc. Es handelt sich hierbei meist um komplette Risse (Rupturen) des vorderen Kreuzbandes.
Therapie
Im Falle von Teilrupturen des vorderen Kreuzbandes kann eine konservative Behandlung eingeleitet werden. Sollten hierbei durch Zusatzverletzungen eine operative Behandlung derer indiziert sein, so kann in der gleichen Operation eine sogenannte Augmentationen (Verstärkungen) des eingerissenen Kreuzbandes erfolgen, was zu einer zusätzlichen Stabilität des Kniegelenkes führt. Die Selbstheilung des vollkommen gerissenen vorderen Kreuzbandes ist nur ganz selten möglich. Dennoch gibt es Patienten, die ohne Operation zufrieden sind. Dies sind meist ältere und sportlich weniger aktive Patienten. Zum Teil kann man auch durch gute Muskelführung und Koordination die durch die Verletzung entstandene Instabilität des Kniegelenkes minimieren. Allerdings kommt es bei sogenannten „Stop and Go“ Sportarten vor, dass durch eine plötzliche Beuge- und Drehbewegung das Knie trotz guter Muskelführung „auslässt“ und es zu weiteren Verletzungen (Meniskus- und Knorpelverletzungen) kommt. Aus diesem Grund wird oft die operative Therapie, also der Ersatz des gerissenen Bandes, angeraten. Ich verwende hierzu alle Methoden der modernen Kniechirurgie. Das Prinzip ist grundsätzlich, das gerissenen Band durch ein neues, körpereigenes Transplantat zu ersetzen. In erster Linie wird hierfür eine Sehne aus dem Oberschenkel entnommen (Semitendinosussehne), manchmal auch eine zweite (Gracilissehne), woraus das neue Kreuzband aufbereitet wird. Im Falle von komplexen Zusatzverletzungen bzw. bei Revisionseingriffen kann ein Teil der Oberschenkelstrecksehne (Quadrizepssehne) oder ein Teil der Kniescheibensehne (Patellasehne) verwendet werden. In Ausnahmefälle kann auch auf eine nicht körpereigene Sehne, nämlich auf eine Leichensehne (Allograft), zurückgegriffen werden. Das körpereigene Transplantat wird nach Aufbereitung arthroskopisch (Schlüssellochtechnik) eingesetzt und je nach angewandter Technik auf verschiedene Weise, meist jedoch mit Pins, kleinen Titanplättchen oder Schrauben (aus Titan oder aus bioresorbierbarem Material) verankert. Eine Arthroskopie mit Ersatz des Kreuzbandes dauert ca. 1 Stunde und kann in Vollnarkose oder Spinalanästhesie durchgeführt werden. Die Operation bedingt üblicherweise 2 bis 3 Tage stationären Aufenthalt. Schon am ersten postoperativen Tag kann mit vorsichtiger Physiotherapie und Lymphdrainage begonnen werden. Es empfiehlt sich, die ersten 10 bis 14 Tage Unterarmgehstützen zu verwenden. Ein von uns speziell abgestimmtes Nachbehandlungsprogramm geben wir Ihnen nach der Operation zur Weitergabe an den behandelnden Physiotherapeuten mit nach Hause. Als grobe Richtlinie lässt sich sagen, dass schonende Sportarten (z.B. Ergometer-, Radfahren, Aquajogging etc.) ab der 4. bis 6. Woche nach der Operation möglich sind. Ausgewählte Trainingsinhalte in fast allen Sportarten sind ab der 8. Woche durchführbar. Sportarten wie Schifahren, Snowboarden, Fußball, Handball, Volleyball etc. sollten erst nach ca. 6 bis 9 Monaten begonnen werden.
Der Meniskus ist ein Stoßdämpfer zwischen Oberschenkel- und Unterschenkelknorpel. Er kann aufgrund von Verletzungen oder Verschleiß reißen. Durch die davon hervorgerufene Instabilität von eingerissenen Meniskusteilen können sich diese im Gelenk bei Bewegungen einklemmen, was einerseits zu Schmerzen, andererseits aber auch zur Schädigung des Knorpels führt.
Therapie
Nicht jeder Meniskusriss muss operiert werden. Kleine und somit stabile (Ein)risse haben die Möglichkeit, wieder zu verheilen bzw. haben auch keine Schmerzen zur Folge. Diese werden auch konservativ (Physiotherapie, Schonung, eventuell Eigenbluttherapie) behandelt. Meniskusrisse, die Schmerzen verursachen, klemmen sich im Gelenk ein, weshalb eine Operation im Sinne einer Spiegelung des Gelenkes (Arthroskopie) empfohlen wird. Je nach Art des Risses wird der instabile gerissene Teil des Meniskus entweder entfernt oder wieder angenäht. Die Operation bedingt üblicherweise 2 Tage stationären Aufenthalt. Nach einer Meniskusteilentfernung dauert es etwa 1 bis 2 Wochen, bis eine Vollbelastung des Beines ohne zu hinken möglich ist. Bewegungseinschränkungen bestehen nur selten. Bis zur vollen Funktions- bzw. Sportfähigkeit vergehen im Regelfall 6 bis 8 Wochen. Nach einer Meniskusnaht soll in Abhängigkeit von der Lokalisation und Beschaffenheit des Risses das Knie für ca. 2 bis 6 Wochen teilbelastet werden. Zusätzlich soll zum Schutz der Naht eine abnehmbare Schiene (Orthese) mit vorübergehender Bewegungslimitierung getragen werden.

Der Knorpel eines Gelenkes kann durch einen Unfall oder als Verschleißerscheinung beschädigt sein. Ein verletzter oder geschädigter Knorpel kann beim Erwachsenen nicht nachwachsen bzw. sich erneuern. Die Knochen in jedem Gelenk sind von einem Knorpel bedeckt. Der gesunde Knorpel hat vor allem eine Pufferfunktion zwischen zwei aufeinandertreffenden Gelenkanteilen, sodass nicht Knochen auf Knochen stößt. Der Knorpel selbst ist nicht durchblutet, sondern wird über die umgebende Gelenkflüssigkeit ernährt. Knorpelschäden rücken immer mehr in den Mittelpunkt von Gelenkerkrankungen, da sie die Leistungsfähigkeit von Sportlern aber auch älteren Menschen deutlich limitieren.
Sie können prinzipiell in jedem Alter auftreten und unterschiedliche Ursachen haben.

Bei Erwachsenen im fortgeschrittenen Alter handelt es sich meist um eine Verschleißerscheinung, da sich der Knorpel im Laufe des Lebens langsam aber doch abgerieben hat. Der fortgeschrittenen Knorpelabrieb wird als Arthrose bezeichnet. Eine verstärkte und verfrühte Abnutzung kann auch nach Knochenbrüchen im Gelenk, bei Instabilität (z.B. bei chronischem Kreuzbandriss) oder bei Fehlstellungen (O-Beine, X-Beine) auftreten.

Therapie

Je nach Alter des betroffenen Patienten sowie nach Entstehungsursache sind die Behandlungsformen unterschiedlich. Die Therapie richtet sich dabei nach Lokalisation, Schweregrad und Größe des betroffenen Areals und den daraus resultierenden Beschwerden. Einbezogen werden auch der Aktivitätsgrad und der sportliche Anspruch des Betroffenen.

Konservative Behandlung von Knorpelschäden:
Degenerativer Knorpelabrieb, den im Laufe des Lebens jeder von uns erfährt, ist grundsätzlich eine natürliche Abnutzung unserer Gelenke und muss keine Probleme erzeugen. Wenn dieser Abrieb jedoch schon fortgeschritten stattgefunden hat, so entwickelt sich letztendlich eine Arthrose – d.h., der Knorpel in einem Gelenk ist nahezu aufgebraucht.
Bisher gibt es keine Möglichkeit, einen solchen Knorpel wieder „nachwachsen“ zu lassen. Daher besteht die Behandlung solcher schmerzhafter Knorpelschäden darin, Injektionen in das Gelenk zu verabreichen, die den noch bestehenden Knorpel stärken und wie ein „Schmiermittel“ für das Gelenk wirken. Hierbei können Injektionen mit Eigenblut, mit Hyaluronsäure oder mit einer Kombination beider erfolgen.

Oft kann die Gabe von glucosamin- und chondroitinsulfathältigen Mikronährstoffen eine deutliche Besserung erzielen, und auch eine Ernährungsumstellung, Gewichtsreduktion sowie verschiedene Heilbehelfe wie Einlagen oder Gelenksbandagen können die Beschwerden lindern.

Auch durch ein entsprechendes Training zur Reduktion der Muskelspannung um das betroffene Gelenk kann der Druck auf das Gelenk und somit der Schmerz reduziert werden, da unsere Muskulatur meist durch vieles Sitzen und unzureichendes Dehnen verkürzt ist.

An operativen Möglichkeiten gibt es je nach individuellem Fall:

  • Arthroskopische Knorpelglättung und Entfernung von abstehenden, instabilen Knorpelanteilen.
  • Mikrodrilling:
    Dabei werden mit einem dünnen 1,25 mm Bohrer mehrere Bohrungen in den freiliegenden Knochen eingebracht. Hierdurch soll die Bildung eines Ersatzknorpelgewebes angeregt werden. Die Methode wird vorwiegend bei kleinen Defekten eingesetzt, und auch dann, wenn aufgrund der vorliegenden Knorpelverhältnisse unten beschriebene Methoden nicht möglich bzw. sinnvoll sind.
  • OATS (Mosaikplastik):
    Bei diesem Verfahren für kleine bis mittelgroße Defekte werden ein oder mehrere Knorpel-Knochen-Zylinder aus einem wenig belasteten Areal des Gelenks entnommen und in die defekte Zone des Knorpels passgenau eingesetzt.
  • MACI ( Knorpelzelltransplantation):
    Entnahme eines 4 bis 5 mm großen Knorpelzylinders aus einem nicht belasteten Areal des Kniegelenkes. Anschließend erfolgt im Labor die Isolation der Knorpelzellen und die Züchtung in einer Zellkultur. Etwa 3 Wochen nach der Entnahme wird das gezüchtete Gewebe über einen kleinen Hautschnitt am Kniegelenk in den Knorpeldefekt auf einer sogenannten Matrix eingebracht.
  • AUTO CART:
    Hierbei wird gesunde Knorpelsubstanz aus einem nicht belasteten Randbereich des Gelenkknorpels entnommen, diese mit Wachstumsfaktoren aus dem Eigenblut in einem speziellen Verfahren vermischt. Mit dieser so gewonnenen Knorpel-Blut-Substanz wird der Knorpeldefekt direkt in derselben Operation aufgefüllt.

 

Wird im Rahmen einer Arthroskopie eine Knorpelglättung bei fortgeschrittenen Schäden durchgeführt, reicht in der Regel eine Entlastung mit Krücken für einige Tage aus.

Wird bei der Operation der Knorpel mit einem der anderen angeführten Verfahren ersetzt, darf diese Stelle zunächst keine Belastung erfahren, sodass die eingebrachte Knorpelsubstanz auch fest einwachsen kann. Nach der Operation muss das betroffene Bein meist für 6 Wochen mit Stützkrücken entlastet / teilbelastet werden, wobei der Zeitraum vom gewählten Verfahren abhängig ist.

In den meisten Fällen ist dabei eine freie Beweglichkeit erlaubt, nur bei Schäden hinter der Kniescheibe wird nach der Operation für 6 Wochen die Beugung mit einer Schiene limitiert.

In meiner Sportpraxis in Radstadt sowie in Elsbethen berate ich Sie individuell und fachkundig im Hinblick auf die zu setzenden Maßnahmen bei Knorpelschäden und Arthrose.
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